Der Spreepark zwischen Tod und Wiedergeburt
Jahre lang war er vergessen und vernachlässigt. Dann gesperrt aber heimlich von vielen aufgesucht. Mit einem frischen Projekt soll der Spreepark nun eine neue Freizeitanlage werden.
Die Faszination der Vergangenheit hat kein Ende in Berlin. Das ist das Schicksal einer Stadt, die sich selbst aus der Asche erhoben hat. Der ehemalige Vergnügungspark der DDR macht da keine Ausnahme.
Kulturpark Plänterwald
Er war der Stolz der Deutschen Demokratischen Republik. Der Freizeitpark in Ostdeutschland zog mehr als anderthalb Millionen Besucher jährlich an. Er galt damals als der einzige Vergnügung- Freizeitpark der DDR.
Der ursprüngliche Name des Spreeparks war Kulturpark Plänterwald und sein Schmuck das noch heute imposante aber gerostete Riesenrad. Viele Berliner und ehemalige DDR Bürger haben schöne Erinnerungen an den Kulturpark Plänterwald in ihrer Kindheit. Und das obwohl die Struktur des Parks und seine Angebote sich erheblich vom westlichen Konzept der Vergnügung unterschieden haben.
Die Wende
Nach dem Mauerfall wurde der Park umgestaltet, wie auch viele andere DDR Betriebe. Das bedeutete häufig Schließung oder Vernachlässigung je nachdem, wie langsam politische Entscheidungen getroffen wurden und wie viele interessierte Unternehmer Angebote zu Übernahme machten.
Der neue Verwalter des Parks ließ nach der Wende weitere Fahrgeschäfte und Attraktionen bauen. In der DDR Zeit war der Eintritt in den Park kostenlos, es mussten nur die Fahrgeschäfte bezahlt werden. In den neunziger Jahren mussten die Besucher zusätzlich einen pauschalen Eintrittspreis bezahlen.
Nach der Wende reichte auch der kleine Parkplatz nicht mehr. Die Besucher wurden immer weniger, die Betriebskosten stiegen, der Unternehmer meldete Insolvenz an. Der Spreepark wurde für die Öffentlichkeit geschlossen.
Die verlorene Welt
Als der Spreepark geschlossen wurde, begann eine Zeit der Verwahrlosung. Die Pflanzen wuchsen wild in und um die verfallenen Strukturen. Die verlassene Achterbahnen, Buden und Fahrgeschäfte übten jetzt eine mysteriöse Faszination aus.
Sogar Dinosaurier Figuren – was vom ehemaligen Dinosaurier-Park übrig blieb – waren zwischen Bäumen und Büschen zu entdecken. Der Eindruck erinnert ein bisschen an den Roman des britischen Schriftstellers Arthur Conan Doyle „Die verlorene Welt“. Ein etwas verbeulter T-Rex ist alles was heute zu sehen ist.
Immer wieder brachen Menschen in den geschlossenen Park ein, um sich umzuschauen oder zu fotografieren. Ein Sicherheitsdienst wurde organisiert, um die Gelände zu überwachen.
Parkführungen
Auch Parkführungen im Auftrag von verschiedenen Firmen wurden eingeführt, um diesen heimlichen Besucherverkehr zu verhindern. Der letzte Bewerber, Grün Berlin, hat neue Pläne entwickelt, um den Spreepark wieder für Berlin lebendig zu machen. Er soll 2021 offiziell wieder geöffnet werden.
Seit einigen Jahren bietet Grün Berlin reguläre und preiswerte Führungen an. Die Parkführer erzählen über die Geschichte, während sie die Besucher begleiten. Normalerweise sind es kleine Gruppe von ca. 15 Menschen, um allen genug Fotomöglichkeiten zu geben.
Falls ihr euch entscheidet, den Spreepark zu besuchen, lasst euch nicht von den Sicherheitskräften einschüchtern. Sie folgen der Ggruppe, um undisziplinierte Besucher zu bremsen. Sie sind ein bisschen schroff aber in Anbetracht dessen, was sie auch machen müssen, ist es verständlich. Allein durch den Park zu laufen ist tatsächlich nicht erlaubt.
Dann viel Spaß im Spreepark!
P.S.
Dieser Artikel erscheint in Zeit der Corona Virus. Bewegungseinschränkungen sind seit einigen Wochen in Kraft. Ein Ende dieser Maßnahmen ist noch nicht vorhersehbar. Trotzdem wünschen wir uns mit Tips und Empfehlungen für zukünftige Ausflüge eine baldige Wiederkehr der Normalität. (Anm.d.Red.)
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