Grünes Band Berlin

Ein Spaziergang auf den Spuren der Berliner Mauer

©spioncinosuberlino

Spaziergänge an der ehemaligen Mauergrenze gibt es viele innerhalb und außerhalb Berlins. Das Grünes Band stellt eine wohlige Wegstrecke zwischen den Bezirken Mitten und Pankow für kleine Erholungsausflüge dar.

Der Weg

Solange die Ausgangssperre wegen Coronavirus in Deutschland nicht in Kraft gesetzt wird, sind Spaziergänge nicht verboten. In Gegenteil sind vielleicht frische Luft und Bewegung empfehlenswert.

Wir sind erst durch den Park am Kirschblütenweg in der Nähe von S-Bahnhof Bornholmer Str. zum Friedhof Pankow III gelaufen. Von dort durch das Gelände der Aldi- und Netto-Filialen haben wir die ehemalige Mauergrenze und das Grüne Band erreicht.

Bis dahin war unser Spaziergang von prächtigen Jugendstil-Fassaden der Pankow-Häuser und blumigen Kirschenbäumen des Parkes und des Friedhofs geprägt. Dann ungefähr an der Markierung des Berliner Mauer-Gedenkkreuzes öffnet sich die Landschaft.

Grünes Band

Hier bei dem Grünen Band bekommt man den Eindruck nicht mehr in der Stadt zu sein. Es beschwört sich ein Gefühl von Melancholie herauf. Die Birken ragen kahl und weiß auf der einen Seite empor. Ab und zu vom Wind erschüttert gucken sie schweigend die sich gegenüber erstreckende Wiese, die der Winter verfärbt hat, an.

Nicht umsonst sind Birkenzweige ein Symbol für ewiges Leben. Hier verheddern sich die dramatischen Erinnerungen des kalten Krieges mit den Zügen einer teilweise unbestimmter Landschaft. Und das Leben in Berlin geht weiter trotz den Bomben der Kriegszeit, der Mauer der Trennungszeit oder der Öde der Pandemie-Zeit.

Auch die Villen am Rand der Strecke scheinen nicht der Stadt zu gehören. Ihr architektonischer Still erinnert mehr an das skandinavische Design.

Der Grenzestreifen

Es war tatsächlich von der DDR Regierung schon vorgeplant. Die Grenze diesseits und jenseits der Mauer sollte so gestalten werden, um jeden möglichen Fluchtversuch abzuwenden. Nichts sollte sich auf diesem verwüsteten Landstreife bewegen. Nichts sollte da wachsen, sogar nicht Bäume, um den Grenzsoldaten eine bessere Aufsicht zu erlauben.

Heute erinnern kleine Hinweistafeln an die Geschichte des Grünen Bandes. Dass diese militärische terroristische Unternehmung eines Tages einen gemütlichen Spaziergang anbieten könnte ist die Rache der Zeit gegen die Dummheit der Menschen.

Lies diesen Artikel in italienisch

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert