Bad Freienwalde
Wandern in den Hügeln auf und ab durch märkischen Wäldern
63 km östlich von Berlin liegt ein bewaldetes hügeliges Gebiet reich an Wasserquelle. Bad Freienwalde ist ein idealer Ort für Ausflüge und erholsame Aufenthalte. Eine vielfältige Landschaft mit zahlreichen Rad- und Wanderwege rund um Seen, Wälder und historische Dörfchen wartet auf Euch.
Naturschätze Brandenburgs
Eine üppige Natur mit reicher Vegetation prägt die Gegend rund um Bad Freienwalde. Seit jeher inspirieren und faszinieren die eindrucksvollen Landschaften zwischen Berlin und der Oder. Die zahlreichen geschützten Naturoase und Nationalparks zusammen mit den kleinen historischen Dörfchen verleihen der Umgebung seinen einzigartigen Charakter.
Unsere Webseite hat schon häufig über die vielen Wanderungen und Radtouren in der zauberhaften Landschaft Brandenburgs berichtet. Heute möchten wir drei interessante Wanderroute in der Nähe von Bad Freienwalde vorstellen. Es sind die Sieben-Hügel-Wanderung, der Turmwanderweg und der Heidewanderweg (Teil des 66-Seenwanderwegs).
Hügellandschaft in Brandenburg
Der Schriftsteller Theodor Fontane berichtet ausführlich über die bewaldeten Hügeln des Oberbarnim in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Schon in der Kaiserzeit hatte Bad Freienwalde seinen Ruf als Kurstadt gefestigt. Die damals erbauten prächtigen Luxushotels, Pflegeheime und Privatvillen sind noch heute gut erhalten und kennzeichnen das Umfeld der Stadt.
Das hügelige Gelände, das die Stadt Bad Freienwalde umgibt, wurde in den Eiszeiten geformt. Ein Netz aus unterirdischen Wasserläufen und Ströme sorgt dafür, dass die bewaldeten Hügel äußerst grün sind. Tatsächlich scheint die Dürre der letzten Jahrzehnte dieses Gebiet vorerst verschont zu haben. Die Beschaffenheit des Geländes eignet sich daher besonders gut für Spaziergänge und Wanderungen.
Bad Freienwalde als Kurort und Moorheilbad
Bereits im 17. Jahrhundert wurde die therapeutische Wirkung der Wasserquellen um Bad Freienwalde von Apothekern und Alchemisten bestätigt. Bad Freienwalde entwickelte sich allmählich zum Kurbad, unterstützt von den Kurfürsten Brandenburgs und den späteren Königen Preußens.
Im Gründerzeitalter ließen reiche Badegäste hier prachtvolle Villen und Landhäuser errichten. Viele davon sind noch heute entweder im Privatbesitzt oder als Hotels und Pensionen erhalten geblieben. Die lange Geschichte der Stadt Bad Freienwalde ist auch in vielen anderen geschützten Denkmälern zu erkennen. Es lohnt sich ein Spaziergang durch die Stadt, um den gotischen Backsteinbau der St. Nikolai Kirche oder zum klassizistischen Schloss Freienwalde zu unternehmen.
Eine moderne Fachklinik für Orthopädie und Rheumatologie wurde neben der im Jahr 1684 entdeckten sogenannten Kurfürstenquelle erbaut. Von hier, am Rand des Waldes, können die Wanderungen in Richtung Baa-See starten.
Der Sieben-Hügel-Wanderung von Bad Freienwalde
Hinter der Klinik sehen wir schon die ersten mit Wanderstöcken ausgestatteten Besucher. Einige sind deutlich Patienten der Klinik auf ihrem Rehabilitation-Spaziergang. Viele andere aber sind Wanderer wie wir, aus der Stadt gekommen, um die Natur zu Fuß zu erleben.
Dank der zahlreichen Wasserquellen bleibt der Wald hier auch in den heißen Monaten intensiv feucht. Die Vielfältigkeit der Bäume und Pflanzen zeigt sich besonders malerisch in den vielen Farben des Herbstes. Tatsächlich sind die Hügel in dieser Jahreszeit sehr üppig und farbenfroh und es ist eine Freude, auf einem Teppich aus bunten Blättern zu laufen.
See, Bäume und Legende
Wir erreichen den kleinen Baasee im dichtem Mischwald genau wo der höchste Baum Brandenburgs steht. Eine Hinweistafel berichtet, dass er 48,2 Meter hoch ist. Der Bismarckturm, den wir später auf dem Turmwanderweg besichtigen werden, ist im Vergleich dazu nur 26 Meter hoch.
Am Ufer des Sees überrascht uns eine große Holzhütte mit Biergarten. Sie ist das bekannte und in deutsche Küche spezialisierte Restaurant Waldschenke am Baasee. Der gastfreundliche Restaurantbetreiber unterhält seine Gäste auch mit lokalen Legenden über Waldgeister und verteilt Schnäpschen aufs Haus. Eine Pause hier lohnt es sich auf jeden Fall.
Die kleinen Mittelgebirge
Nach Kaffee und Kuchen beginnt unsere Sieben-Hügel-Wanderung hinter der Hütte und wir wandern zurück nach Bad Freienwalde. Teilweise sind die Anstiege steil und erlauben von oben einen guten Panoramablick auf den ganzen Wald. Auf einigen Abschnitten ist die Konzentration von Mücken und Fliegen so groß, dass man nur laufen kann, indem man mit der Hand vor dem Gesicht wedelt. Die Wanderung bleibt trotzdem eine der schönsten in der Umgebung. Der Sieben-Hügel-Wanderung überschneidet sich hin und wieder mit anderen Strecken wie dem Turmwanderweg. Er ist aber gut ausgeschildert und leicht zu finden.
Der Turmwanderweg
Mit einem kleinen Zug (1 bis 2 Wagen) fahren wir in einigen Minuten vom Bad Freienwalde Bahnhof nach Falkenberg. Hinter der Bahn laufen wir links bis zum Fontaneweg, wo sich der Turmwanderweg am Waldeingang befindet.
Es ist ein Märchenwald, der eine magische Atmosphäre aus Klängen und Farben vermittelt. Diese hügelige Wanderroute gefällt uns sogar besser als der Sieben-Hügel-Wanderung.
Die Tatsache, allein im Wald zu sein, trägt sicherlich zur Intensität des Naturerlebnisses bei. Am sonnigen Nachmittag zeigen die Herbstfarben hier ihre ganze Kraft und Verführung. Die Straße wird durch das Symbol eines Turms gekennzeichnet, manchmal auf einen Baumstamm oder auf ein Schild gemalt. Am schlängelnden Weg entlang laden Hütten und Bänke die Wanderer eine Pause oder ein Panoramafoto zu machen.
Der erste der vier Türme, den wir erreichen, ist der Bismarckturm. Die ungefähr 22 Kilometer lange Tour umfasst noch den Schanzenturm, von dem man bis nach Polen schauen kann, den Euleturm und den Aussichtsturm. Mit dem Turm-Diplom Ticket, bei der Tourist-Information in Bad Freienwalde erhältlich, kriegen die Besucher einen ermäßigten Eintritt in alle 4 Türme. Wichtig zu wissen ist, dass die Türme nur von April bis Oktober geöffnet sind.
Der Watzmann-Berg
In der Nähe vom Bismarckturm befindet sich der sogenannte Watzmann-Berg. Auf der Spitze kennzeichnet ein riesiges Holzkreuz den Hügel. Einer Legende zufolge hätten hier bayerische Landsknechte im zwölften Jahrhundert einen strategischen Aussichtspunkt einrichtet, um das Tal zu überschauen.
Erlebnisstationen
Die Wanderung erweist sich als besonders geeignet für Familien auch wegen der zahlreichen Hütten mit Tischen und Sitzbänken. Viele davon stellen auch interaktive Geräte zur Verfügung, um mehr über den Ort zu erfahren. Geschichte, Volkssagen und Märchen der Region haben häufig den Wald um Bad Freienwalde als Kulisse. Daher gibt es viel zu erzählen. Durch Drehen einer Trommel kann man das Hörspiel aktivieren.
Teufelssee und Aussichtspunkt Thüringer Blick
Ein paar weitere Sehenswürdigkeiten möchten wir noch erwähnen. Der Weg vom Bismarckturm zum Eulenturm führt uns am Ufer des Teufelssees entlang. Es ist ein kleiner See, reich an Fischen und umgeben von dichter Vegetation. Bei schönem Wetter spiegeln sich die bunten Bäume auf der Wasserfläche, mit malerischem Effekt.
Schließlich bekommt man am Aussichtspunkt Thüringer Blick einen unvergesslichen Eindruck des bewaldeten Tals und kann über das Oderbruch bis zur polnischen Grenze sehen.
Der Heidewanderweg
So interessant sie auch ist, es ist die am wenigsten spektakuläre Tour rund um Bad Freienwalde. Trotzdem empfehlen wir den Naturfreunden auch diesen Spaziergang. Der Ausgangspunkt für diese Tour liegt ebenfalls in Falkenberg. Der Weg ist im Vergleich zu den vorherigen Wanderungen weniger hüglig, verläuft aber an mehreren Seen entlang.
Wie bereits erwähnt, ist es ein Teil des 66-Seenwanderwegs. Das Problem ist, dass viele Seen mit der Erwärmung der letzten Jahrzehnte geschrumpft, wenn nicht überhaupt verschwunden sind. Der Gamensee, Langersee und Teufelsee sind dennoch in gutem Zustand und ziehen immer noch einige einsame Angler an. Insbesondere an den Ufern der Seen ist die Natur so wild und sumpfig, dass sie auch heute das Gefühl eines urzeitlichen Dschungels vermittelt.
Tourist-Information Bad Freienwalde
Dieses kleine Büro neben St. Nikolai Kirche in der Stadtmitte bietet alles, was ein Touristenbüro bieten sollte. Professionelle Mitarbeiter, interessante Bücher, hilfreiche Faltblätter, Geschenkartikel und eine saubere Toilette.
Ein digitaler Bildschirm mit Wanderkarten, Stadtplänen und Tipps für Sehenswürdigkeiten hilft Unternehmungen in dieser Region zu organisieren.