Dreitägige Radtour Templin-Rheinsberg
Mit dem Fahrrad durch blühende Felder, Seen, Flüsse und Wälder
Auf dem Weg nach Templin
Unsere erste Etappe beginnt in Britz, das wir mit der Bahn erreichen, und führt über ca. 60 Kilometer bis Templin. An sonnigen Sommertagen, insbesondere wenn man am Wochenende reist, sind die Waggons und Fahrradabteile überfüllt. Daher ist es ratsam, weniger günstige Zeiten zu wählen, nämlich den frühen Morgen, wenn die Touristenströme noch nicht da sind.
Das Naturschauspiel aus blühenden Feldern und üppigen Wäldern beginnt bereits beim Verlassen des Britz-Bahnhofs. Dank der intensiven Winter- und Frühlingsregenfälle in diesem Jahr können wir den anhaltenden Klimawandel und die Dürre in Brandenburg fast vergessen. Die fruchtbaren bebauten Felder erstrecken sich bis zum Horizont.
Pause im Kloster Chorin
Wir machen schon Halt beim Kloster Chorin, obwohl wir es bereits aus mehreren Besuchen kennen und es nur ein Dutzend Kilometer von Britz entfernt liegt. Eine Pause ist hier jedoch unverzichtbar, da der Ort inmitten von Ruhe und Grün am Ufer des Amtssees eine hohe stimmungsvolle Wirkung verbergt hat.
Es gibt hier immer etwas Neues zu entdecken. Das Klostermuseum wurde kürzlich modernisiert und digitalisiert und bietet Multimedia-Ausstellungen. Im Kloster finden häufig temporäre Kunstausstellungen und Konzerte mit klassischer Musik statt. Im Klostercafé widerstehen wir der Versuchung riesiger Schokoladen- und Kirsch-Eclaires, stärken wir uns aber trotzdem mit einem Kaffee Crema und einem Stück Kuchen. Interessant ist auch die Klosterbibliothek mit Büchern von der Gartenarbeit bis zur mittelalterlichen Geschichte.
Durch Moränenlandschaft und Biosphärenreservat
Die Route führt uns durch abwechslungsreiche Wälder und an zahlreichen kleinen Seen vorbei. Selten hat man die Gelegenheit, so viel Natur pur zu erleben. Unterwegs stoßen wir auf Pflanzen und Blumen in voller Blüte, die bis zum Straßenrand reichen. Eine leichte Brise begleitet uns auf der gesamten Fahrt. Die Temperatur ist frühlingshaft, ohne Hitze, und die Luft ist frisch, obwohl wir mitten im Sommer sind.
Der Radweg schlängelt sich durch Seedörfer mit kleinen Stränden und traditionellen Yachthäfen, ideal für ein Bad im Wasser oder einen Kaffee mit Panoramablick. Bevor wir Tempin erreichen, durchqueren wir Joachimsthal, Friedrichswalde und Gollin.
Entspannung im AHORN Seehotel Templin
In Templin angekommen, erwartet uns eine elegante, ruhige kleine Stadt, die ihrem Ruf als Erholungsort alle Ehre macht. Die gut erhaltene Stadtmauer und die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden laden zu einem Abendspaziergang ein. Auf dem Templiner Marktplatz finden wir auch gemütliche Restaurants und Cafés zum Abendessen.
Die erste Nacht verbringen wir im AHORN Seehotel Templin, das direkt am See gelegen ist. Dieses Hotel bietet nicht nur komfortable Unterkünfte, sondern auch ein vielseitiges Freizeitprogramm. Den Gästen stehen der Wellnessbereich und die zahlreichen Freizeitaktivitäten, die das Hotel anbietet, zur Verfügung. Wie geplant genießen wir 40 Minuten im Hotelschwimmbad, die beste Entspannung nach einer Radtour.
Das Hotel ist tatsächlich ein traumhafter Ort für Kinder und ist genau für Familien konzipiert. Es umfasst u.a. einen weitläufigen Spielpark, Minigolf, Bogenschießplätze, Indoor-Spielräume und ein praktisch den ganzen Tag über zugängliches Kino mit angeschlossenem Popcornautomaten, kurz: Pinocchios Spielzeugland.
Für die Abenteuerlustigen gibt es die Möglichkeit, eine Kanu- oder Paddeltour auf einem der vielen Seen rund um Templin zu unternehmen. Die beeindruckende Wasserlandschaft und die üppige Natur bieten wunderbare Erlebnisse und tolle Fotomotive.
Uckermärkische Seen
Unser zweiter Tag der Radtour führt uns durch die Uckermärkische Seenlandschaft nach Rheinsberg, dem Endziel des Tages. Unterwegs legen wir einen Zwischenstopp in der kleinen Stadt Lychen ein, die für ihre idyllische Lage zwischen mehreren Seen bekannt ist. Hier können wir das charmante Stadtbild und die einladenden Cafés genießen, bevor wir den Rest der Strecke nach Rheinsberg in Angriff nehmen.
Die üppige Natur umgibt uns mit einem Meer aus Farben: leuchtend gelbe Rapsfelder, violette Lupinen und saftiges Grün, das sich wie ein Teppich über die Landschaft legt. Dieses vollkommene Eintauchen in der Natur ist eine wahre Wohltat für Körper und Geist.
Gedenkort KZ Uckermark
Diese wunderschönen Orte verbergen auch eine düsterere Vergangenheit. Bei der Annäherung an den Schwedtsee in der Nähe der Stadt Fürstenberg/Havel verläuft der Radweg ein Stück am ehemaligen Konzentrationslager entlang. Das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen ist Teil des größeren Konzentrationslagers Ravensbrück, das zwischen 1938 und 1945 im Betrieb war.
Die Gefängnisbaracken sind heute eine riesige Gedenkstätte geworden. Besonders gespenstig erscheinen die verlassenen und heruntergekommenen Häuser der SS-Offiziere, die heute von Staub und Pflanzen zerfressen sind.
Gegen Abend erreichen wir den Rheinsberger See und verbringen unsere letzte Nacht im Precise Resort, einem Hotel im Hafendorf Rheinsberg, das direkt am Wasser liegt. Hier genießen wir ein reichhaltiges Abendbuffet und lassen den Tag bei einem Blick auf den Sonnenuntergang über den See ausklingen.
Rheinsberg
Unsere Haupttour endet in Rheinsberg, aber wir haben noch ein Stück bis Oranienburg vor uns, wo wir in den Zug nach Berlin einsteigen werden. Und unterwegs erwarten uns noch einige Überraschungen.
Bevor wir in die Pedale treten, nutzen wir die Gelegenheit, einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Die größte Attraktion ist das prächtige Rheinsberger Schloss mit seinem wundervollen Schlosspark. In dieser Residenz, umgeben von Wasser und blühenden Gartenanlagen, verbrachte lange Zeit Friedrich der Große. Und tatsächlich gilt der historische Bau als typisches Beispiel der Rokoko-Architektur im Zeitalter Friedrichs II.
Zisterzienserinnenkloster Lindow
Unsere Tour begann mit dem Besuch eines ehemaligen Zisterzienserklosters und endete mit einem weiteren Zisterzienserkloster. Weiter Richtung Oranienburg halten wir an der Ruine des Zisterzienserklosters Lindow am Ufer des Wutzsees. Es wurde 1230 gegründet und wie viele andere Kirchen und Klöster im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Mit seinen zerfallenden Ruinen, umgeben von Pflanzen, flankiert vom Friedhof und berührt vom See, ist der Sinn für das Heilige intakt geblieben.
In Meseberg, nachdem wir entlang riesiger Sonnenblumenfelder geradelt sind, fotografieren wir das herrschaftliche und glänzende Barockschloss Meseberg. Leider ist es Montag und wir finden es geschlossen. Wir planen, es bei der nächsten Gelegenheit wieder zu besuchen.
Eine letzte Sehenswürdigkeit in unserer Reise befindet sich kurz vor Oranienburg in Liebenberg. Das Schloss Liebenberg ist heute ein geschütztes Denkmal und beherbergt regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und Konzerte.
Die ideale Kulisse für eine Radreise
Unsere dreitägige Radtour von Chorin durch Templin nach Rheinsberg war ein wahres Fest für die Sinne. Die erkennbare Fruchtbarkeit der Landschaft, die Farbenpracht der blühenden Felder und die beschaulichen Seen haben uns immer wieder begeistert. Rheinsberg und Templin, mit ihren Sehenswürdigkeiten und charismatischen Hotels, boten die ideale Kulisse für Erholung und Entdeckung. Diese Radreise ist ein unvergessliches Erlebnis, das jeder Naturliebhaber und Freizeit-Radler einmal erleben sollte.