Ausflug zum Kloster Neuzelle an der Oder

Als die Mönche das Bier brauten…

Kloster, Teich und Bullgraben Foto © Spioncino su Berlino

Ohne Zweifel erfüllt der Ort Neuzelle alle Voraussetzungen eines erstklassigen Ausflugsziels. Das Zisterzienserkloster gilt als Barockwunder Deutschlands. Wander- und Fahrradwege beginnen schon hinter dem Kloster und lassen einen Blick auf die malerische Landschaft zwischen den Flüssen Oder und Dorche werfen. Die weltweit bekannte Klosterbrauerei zieht ganzjährig zahlreiche Besucher an. Und genau diese Kombination aus Kultur, Natur und alten Traditionen macht die Essenz der idealen Reise aus.

Unterwegs in Brandenburg

In nur einer eineinhalb stündigen Autofahrt von Berlin ist man schon am Ziel. Es bleibt nur noch zu entscheiden, ob es ein Tagesausflug oder eine Reise mit Übernachtung wird.

Hier in Neuzelle dreht sich alles ein bisschen um das Zisterzienserkloster, das den ganzen Ort mit seinen Klostergebäuden prägt. Zu erfinderisch mit der Auswahl der Namen für ihre Einrichtungen brauchen die Ortsansässige nicht zu sein. Es gibt eine Kloster-Apotheke, ein Kloster-Garten, ein Kloster-Restaurant und natürlich einen Kloster-Hotel. Im Klosterhotel Neuzelle haben wir eine Nacht verbracht und wir waren damit sehr zufrieden.

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Kloster Foto © Spioncino su Berlino

Das Hotel orientiert sich an einem modernen umweltfreundlichen Konzept, damit auch am vielfältigen Frühstücksbuffet wenig Plastikmüll erzeugt wird.

Das Klostermuseum

Die Geschichte des Klosters geht bis in das Jahr 1268 zurück. Es war eines der wichtigsten Klöster des Zisterzienserordens. Das Klostermuseum schildert die Entwicklung der zisterziensen Reformbewegung und bietet interessante Einblicke in das Alltagsleben der Mönche. In den Gewölben des Klosters sind auch originale Fresken und Stuckdekoration erhalten.

Wir erfahren, dass das Leben der Mönche selten ruhig und einfach gewesen ist. Erst die Hussitische Revolution, dann die lutherische Reform, später der Dreißigjährige Krieg haben Gewalt, Unterdrückung und Zerstörung auch in das Kloster Neuzelle gebracht. Während der Kaiserzeit wurde es sogar säkularisiert und die Nationalsozialisten bauten hier eine Eliteschule.

Trotz aller Widrigkeiten, ist es den Mönchen gelungen, eine der ältesten und erfolgreichsten Traditionen der Braukunst in die Region einzuführen.

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Klostergarten Foto © Spioncino su Berlino

Der Klostergarten

Die Klosteranlage erweckt eine unvergleichliche barocke Atmosphäre. Vor allem die Klosterkirche St. Marien zeigt nach den schweren Zeiten des reformatorischen Bildersturms die neue Kunstrichtung der Gegenreformation. Die Kirche wurde im prunkvollen Barockstil umgestaltet und gilt seitdem als Barockschmuck Deutschlands.

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Klosterbrauerei Neuzelle Foto © Spioncino su Berlino

Einen glänzenden Eindruck hinterlässt auch der kürzlich sanierte Barockgarten. Ausgestattet mit Orangerie, Teich, grüner Pergola und symmetrischen Brunnen, bringt der Garten die Besucher vierhundert Jahre zurück.

Klosterbrauerei Neuzelle

Für viele ist die eigentliche Attraktion aber die Klosterbrauerei. Die alte Fabrik liegt genau dort, wo früher das mittelalterliche Brauhaus der Mönche stand. Tatsächlich wird hier seit mehr als 600 Jahren fast ununterbrochen Braukunst betrieben.

Überliefert erst von den Mönchen, wurde die Brautradition in Neuzelle auch von erfahrenen Braumeistern aus Böhmen und Sachsen weitergeführt. Heute wie damals ist sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region. Die Klosterbrauerei Neuzelle hat sich auf Schwarz- und aromatisierte Biere spezialisiert. An der Spitze steht das berühmte „Schwarzer Abt Bier“. Um mehr zu erfahren haben wir an der Führung der Brauerei inklusive Verkostung teilgenommen. Im Laden der Brauerei sind auch alle produzierten Biere erhältlich.

Wanderung

Die Umgebung kannten wir schon von vorherigen Radtouren und Ausflüge an der Oder. Wir empfehlen den kleinen Spaziergang im Dorchetal. Die Wandertour folgt dem Verlauf des Flusses Dorche und beginnt schon neben dem Klosterteich am Fuße des Klosters.

Der Weg erstreckt sich über die Felder, läuft an verschiedene Teiche vorbei und erreicht unter anderem das Denkmal Schwerzkoer Mühle. Einst wurde die Landschaft des Tals von Wassermühlen gekennzeichnet, die heute meistens verschwunden oder vernachlässigt sind. Die gründlich sanierte und restaurierte Schwerzkoer Mühle ist eine glückliche Ausnahme. Sie verfügt auch über eine kleine Gastsstube, einen Laden und ein kleines Museum. Sie ist eine beliebte Zwischenstation der Wanderer.

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Dorchetal Foto © Spioncino su Berlino
Foto © Spioncino su Berlino

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