Barbarossahöhle und der schlafende Kaiser

Eine Reise durch Geschichte, Mythen und ein geologisches Wunder

Friedrich I. Hohenstaufen „Barbarossa“ – Illustration Mikart – Foto © Spioncino su Berlino

Die Barbarossahöhle im Kyffhäusergebirge in Mitteldeutschland ist ein faszinierendes Naturwunder voller Geschichte und Sagen. Laut einer bekannten Legende, verbergt sie nicht nur Stalaktiten und Stalagmiten, sondern auch keinen Geringeren als den ehemaligen Kaiser Friedrich Barbarossa. Außerdem bietet die Umgebung des Kyffhäusergebirges viele Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Klettern.
Es ist also für jeden etwas dabei!

Barbarossahöhle – Foto © Spioncino su Berlino

Der schlafende Kaiser

Friedrich I Hohenstaufen, auch bekannt als Barbarossa, war ein mächtiger und einflussreicher Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der von 1155 bis 1190 regierte. Sein aus dem italienischen stammenden Spitzname „Barbarossa“ bedeutet auf Deutsch „roter Bart“ . Als starker und ehrgeiziger Herrscher strebte er danach Macht und Ansehen des Heiligen Römischen Reiches wiederherzustellen.

Wie es häufig bei den deutschen Kaisern des Heiligen Römischen Reiches der Fall war, geriet er mit dem Papsttum wegen seiner Autorität in Konflikte. Er führte unter anderem auch mehrere Militärkampagnen in Italien. Er starb plötzlich im Wasser des Flusses Saleph, in der heutigen Türkei, während des Dritten Kreuzzugs.

Nach damaligen Maßstäben war es ein unwürdiger Tod und daher für die meisten Zeitgenossen des Kaisers schwer zu akzeptieren. Vielleicht fand deshalb die spätere Legende, der Kaiser sei nicht tot, fruchtbaren Boden. Diese Legende nach liegt Friedrich Barbarossa schlafend durch einen Zauber im Herzen eines Berges. Wenn die Zeit reif ist, wird er aus diesem Schlaf erwachen und zurückkehren, um die Welt zu regieren.

Friedrich I Hohenstaufen bekannt als „Barbarossa“ – – Kyffhäuserdenkmal – Foto © Spioncino su Berlino

Ein beliebtes Touristenziel

Die Barbarossahöhle im Kyffhäusergebirge soll der Ort sein, an dem der Kaiser noch immer schläft und auf seine Rückkehr zur Herrschaft wartet. Die Höhle wurde zufällig im neunzehnten Jahrhundert entdeckt und sofort als Attraktion für Zuschauer geöffnet.

Eine besondere Seltenheit sind die Kalkformationen aus Anhydrit in ihren zahlreichen bizarren Gestalten. An bestimmten Orten sehen sie aus wie Häute, die von der Höhlendecke hängen. Die Vielfalt der Farben in den verschiedenen Gesteinsschichten, die Spiegelung im Wasser und der daraus resultierende optische Effekt erzeugen eine suggestive und magische Atmosphäre.

„Häute“ Kalkformationen aus Anhydrit – Foto © Spioncino su Berlino

Führungen durch die Höhle werden auf Deutsch und Englisch angeboten. Beim Geo-Informationszentrum können die Besucher durch eine dynamische multimediale Dauerausstellung die geologische Geschichte des Berges erfahren.

Kyffhäuserweg – Foto © Spioncino su Berlino

Das Barbarossa-Denkmal

Die Verbindung zwischen Friedrich Barbarossa und der Barbarossahöhle beruht in erster Linie auf Legenden und nicht auf historische Tatsachen. Wo der Kaiser in Wahrheit begraben liegt, bleibt ein Rätsel. Geschichtsforscher gehen davon aus, dass seine Leiche zerstückelt und in Essig gekocht wurde, um eine schnelle Verwesung des Leichnams zu vermeiden. Die getrennten Körperteile würden dann als Reliquien in verschiedenen Kirchen im Nahen Osten und in
Deutschland beigesetzt.

Aber es gibt einen Grund, warum sich die Legende um den Kyffhäuser entwickelt hat. Hier auf der Spitze des Berges besaß der Kaiser eine imposante Burg, deren Ruinen noch heute besichtigt werden können. Nach der Neugründung des Deutschen Reiches im 19. Jahrhundert suchte man eine Verknüpfung zu den historischen Wurzeln der deutschen Einheit. Dafür verkörperten der Kyffhäuser und die Barbarossahöhle den idealen und mit großer Symbolik aufgeladenen Ort. 1896 wurde das Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelms I. eingeweiht und ist eine der Sehenswürdigkeiten in Thüringen.

Kyffhäuser-Wälder, ein Blick aus dem Kyffhäuserdenkmal- Foto © Spioncino su Berlino

Naturpark Kyffhäuser

Folklore und Mythologie tragen sicherlich zum touristischen Erfolg des Ortes bei. Doch die Natur und Landschaft des Kyffhäusergebirges übt einen besonderen Reiz aus und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und für sportliche Aktivitäten.

Der 37 Kilometer lange Kyffhäuser-Rundweg, zum Beispiel, führt die Wanderer durch ein vielfältiges Naturschauspiel von Blumenwiesen und Buchenwälder.

In der nahegelegenen Stadt Bad Frankenhausen werden die Besucher malerische und historische Gebäude in einem gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt entdecken. Ebenso ist die Stadt berühmt für sein Thermalbad. Viele Wanderer und Besucher des Denkmals lassen die Seele hier baumeln und genießen Entspannung und Ruhe mit Panoramablick.

Friedrich Barbarossa – Holzskulptur – Barbarossahöhle – Foto © Spioncino su Berlino
Panoramablick aus der Burgruine der Reichsburg Kyffhausen – Foto © Spioncino su Berlino

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