Museumspark Rüdersdorf
Wander- und Wasserwege rund um die ehemalige Industrieanlage
Rüdersdorf bietet alle Zutaten für einen idealen, aktiven Ausflug. Etappe des 66-Seen-Wanderweg, liegt dieses kleine Dorf direkt vor den Toren Berlins und ist von Natur und schöner Landschaft umgeben. Sein außerordentlicher Museumspark gibt einen interessanten Einblick in die vergangene Industriekultur Brandenburgs.
Der Museumspark
Ein Besuch des Museumsparks Rüdersdorf ist ein Erlebnis, das sich für die ganze Familie eignet. Tatsächlich wer in Berlin wohnt, kommt früher oder später hierher einen Spaziergang zu machen.
Die grüne Anlage am Ufer des Strausberger Mühlenfließes bietet Aussichtspunkte, Spielplätze, Gastronomie und sogar ein Tiergehege. Eine geologische Ausstellung veranschaulicht die erdgeschichtliche Entstehung der Region, während Informationstafeln auf dem Weg durch den Park die Geschichte des Kalksteinbruchs erzählen.
Die alten verrosteten und verlassenen Industriegebäude, der ehemaliger Industriehafen und die stillgelegte Seilbahnumlenkstation entfalten den nostalgischen Charme vergangenen Zeiten. Vor allem stößt die in den Jahren 1871-77 entstandene Schachtofenbatterie auf großes Interesse und Neugier. Ein Holzgerüst entlang ihrer Schornsteine erlaubt einen herrlichen Panoramablick auf die Umgebung. Nicht umsonst wird sie auch „Kathedrale des Kalks“ genannt. Das Innere des Gebäudes beherbergt häufig Partys, Hochzeitsfeiern und Kunstausstellungen.
Übrigens bietet der ganze Museumspark Rüdersdorf ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für Kinder und Erwachsene, das Konzerte, Theaterstücke, Yoga-Events und Freiluftkino inkludiert. Wassersportliebhaber finden auch einen Kanu- und Kajakverleih. Bootstouren finden regelmäßig statt.
Vom Museumspark zum See
Nachdem wir dieses beeindruckende Denkmal der Industriearchitektur besichtigt haben, sind wir zum naheliegenden Kalksee weiter gewandert. Über die Peter-Lübkes-Brücke haben wir das Nordufer des Sees erreicht, wo der Wanderweg bis zur Woltersdorfer Schleuse durch den Wald praktisch ohne Unterbrechung verläuft. An heißen Tagen kann man unterwegs die vielen Möglichkeiten zur Abkühlung im klaren Wasser nutzen.
Bei der Konditorei Café Knappe wartet eine bemerkenswerte Auswahl von hausgemachten Kuchen und herzhaften Snacks auf die Wanderer. Der Ausflug kann dann auch mit dem Besuch des Aussichtsturms Woltersdorf, nur einige Minuten von der Konditorei entfernt, vollendet werden.
Rüdersdorfer Kalksee
Der Bergbau in Rüdersdorf begann schon im 13. Jhd. Es waren die Zisterzienser-Mönche des Klosters Zelle, die hier den Abbau von Kalkstein begonnen haben. Seitdem hat der Tagebau sich weiter entwickelt, bis er seinen Höhepunkt zur Blütezeit der Industrie im 19. Jhd. erreicht hat.
Rüdersdorf hat vor allem Berlin mit Baustoff versorgt, da die meisten Bauwerke Berlins, wie die berühmten Bauten des Architekt Karl F. Schinkels, aus Kalkstein entstanden sind. Der Tagebau ist heute immer noch im Betrieb. Es gibt Pläne, auf jeden Fall, den ursprünglichen See in den nahezu ausgeschöpfte Steinbruch wieder zurückzubringen.