Kultur im Planetarium
Kunst und Wissenschaft unter dem Sternenhimmel erleben
Die Initiativen der Stiftung Planetarium Berlin ziehen jährlich tausende Besucher an. Neulich haben wir uns die Veranstaltung „Aurora-Wunder des Nordlichts“ angeschaut. Auch 2023 steht dem Publikum ein reichhaltiges Programm von Aktivitäten zur Verfügung.
Kurze Geschichte des Planetariums
Eigentlich beschäftigen wir uns in diesem Beitrag mit dem Zeiss-Großplanetarium auf der Prenzlauer Allee. Allerdings umfasst die Stiftung zwei weitere große Gebäude in Berlin, die Archenhold-Sternwarte und das Planetarium am Insulaner. Veranstaltungen und Ausstellungen der Stiftung Planetarium Berlin finden in allen drei Einrichtungen statt.
Das Gelände zwischen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße, wo sich heute das Zeiss-Großplanetarium befindet, ist ein Teil Berlins voller Geschichte. Ein paar Dutzend Meter vom Planetarium entfernt stehen die alten historischen Gebäude des Bezirksamts Pankow. Zur Kaiserzeit beherbergten sie ein Krankenhaus und ein Obdachlosenasyl. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier die Rote Armee einquartiert. Ihre ein bisschen verlassenen und mit Efeu bedeckten Fassaden spiegeln noch heute die Schönheit der Architektur des 19. Jahrhunderts.
Auf der anderen Seite des Areals liegt der Ernst-Thälmann-Park, wo die IV. Städtische Gasanstalt mehr als hundert Jahre lang gestanden hat. Das heutige Theater unterm Dach wurde in einem der ehemaligen Werksgebäude eingerichtet. An die Abschaffung des Gaswerks hatten bereits die Nazis gedacht, mit ihren Umgestaltungsplänen für „Germania“, die neue Reichshauptstadt. Der Krieg machte das Projekt zunichte. Viele Jahrzehnte mussten erst vergehen, bevor die DDR zum Stadtjubiläum 1987 den ganzen Bereich gestaltete.
Die Gründung des Zeiss-Großplanetariums fand in diesem Zusammenhang statt. Seine Kugelgestalt wirkt modern und futuristisch, ein typisches Merkmal anderer DDR Gebäude wie z.B dem Fernsehturm. Seit der letzten Sanierung wird das Planetarium als eine der besten Wissenschaft-Theater der Welt betrachtet. Es bietet eine perfekte Kulisse, in der sich Kunst, Wissenschaft, Natur und Kultur treffen und harmonisch verschmelzen.
Kultur und Natur prägen heute auch die direkte Umgebung des Planetarium. Hier befinden sich neben Wohnhäusern Schulen, Kitas, Parks, Sportanlagen, Schwimmhallen und andere Theater.
Eine lebendige Kulturszene
Workshops und Kurse, Kino und Theaterstücke, Konzerte und Lesungen, also abwechslungsreicher könnte das Programm des Planetariums nicht sein. Eine besondere Beachtung schenkt das Planetarium den Familien mit seinen Angeboten für Bildungszwecke. Nur um einige zu nennen, die Animation „Der Regenbogenfisch und seine Freunde“ begeistert schon seit Jahren Kitakinder und steht dauerhaft im Programm. Für etwas ältere Kinder enthüllt die Abenteuerreise „Mit Raketen zu Planeten“ die Geheimnisse unseres Sonnensystems.
Eine Wissenschaft wie die Astronomie und Konzepte wie das Universum oder die Entstehung des Weltalls werden in attraktiven und verständlichen Weisen erklärt. Dazu stehen Kindern und Schülern Workshops und Bildungsmaterial zur Verfügung.
Für das reifere Publikum werden nicht nur die Phänomene und Wunder des Weltraums präsentiert. Die Bereiche Astronomie und Wissenschaft sind eigentlich Teil eines viel bunteren Kulturprogramms von Konzerten, Veranstaltungen und Events.
Im Kalender stehen Opern-Inszenierungen wie Die Zauberflöte von Mozart, Dokumentarfilme über den Komponist Ennio Morricone oder den Maler Edward Hopper. Sogar die Klänge der Natur werden als Hörerlebnis dargestellt. Der Regenwald des afrikanischen Nationalparks »Odzala« wird lebendig unter der Kuppel des Planetariums, um eine einzigartige auditive Wahrnehmung hervorzurufen.
Aurora Wunder des Nordlichts
Das Polarlicht als Live-Show im Planetarium ist bislang der Anlass ein großer Erfolg gewesen. Ein Moderator hilft auch die Erscheinung der Aurora Borealis mit 360° Projektionen und Filme zu verstehen. Er gibt auch Urlaubern Tipps, um die besten Orte auf die Erde zu entdecken, wo das Polarlicht am effektivsten erscheint.
Alle Aufführungen sind normalerweise relativ erschwinglich. Die Eintrittskarte können aber schnell ausverkauft sein, daher ist es ratsam, im Voraus zu buchen.
